20.07.2011: Christiansø - Ystad (Schweden)

Da wir für heute einen langen Schlag vorhatten, haben wir den Wecker auf 7:00h gestellt. Wir hatten schönen Wind mit 5 Bft aus ONO, aber die Sonne versteckte sich den ganzen Tag hinter den Wolken. Ein ruhiges Frühstück wurde uns nicht gegönnt, weil mal wieder ein Segler weiter innen aus dem Päckchen unbedingt früh los wollte. Die anderen Segler verweigerten uns unfreundlicherweise das längsseits gehen mit der Begründung ebenfalls bald los zu wollen. So blieb uns nichts anderes übrig, als überstürzt den Hafen zu verlassen, noch während des Motorens rasch unseren Kaffee und das Müsli zu verschlingen und dann die Segel zu setzen. Ein ruhiger Abschied von der Crew der Malouine war so leider nicht mehr möglich, das haben wir dann über Funk nachgeholt.
Mit gerefften Segeln und halben Wind sind wir dann mit 8kn davon gerauscht. Eigentlich wollten wir nach Skillinge am Eingang zur Hanöbucht, aber die gesamte Bucht ist bei starkem Ostwind nicht sicher anzulaufen. So entschieden wir uns, das Kap Sandhammaren noch zu umlaufen und bis Ystad zu segeln. Wir überquerten unser erstes Verkehrstrennungsgebiet, genauer gesagt fuhren wir genau am Eingangsbereich quer durch die vielbefahrene Route. Als wir diesen Bereich durchliefen, waren prompt viele Dickschiffe unterwegs. Obwohl eigentlich ja wir als Segler kurshaltepflichtig wären, sind wir dennoch den Dickschiffen ausgewichen, die einerseits viel Aufwand mit einer Kursänderung hätten und andererseits ja auch in das Verkehrstrennungsgebiet einlaufen mussten. Nur eine Fähre, die aus dem VTG kam, hat freundlicherweise eine kleine Kursänderung unternommen um uns durchzulassen. Das war eine aufregende Segelei: Völlig offene See, wir ganz allein unter Dickschiffen und eine durchaus kräftige Brise. So waren wir froh aber auch stolz, als wir gut am schwedischen Ufer ankamen. Spitzengeschwindigkeit, auch mit Hilfe eines Surfeffektes auf einer Welle war kurzzeitig 10.1 kn. So schnell waren wir noch nie! Am schwedischen Ufer angekommen konnten wir etwas abfallen und sind sicher in den großen Hafen von Ystad gesegelt.
Abends schön geduscht und das beliebte "Gedser-Menü" gekocht und gegessen. Dann den noch trockenen Abend auf Deck genossen, Heidrun studierte Seekarten und Tobi schlief rasch und beseelt ein (chrrr...).

58 sm

Der fünfte Segeltag auf der Karte

Die Kurslinie zeigt deutlich, wo wir in den Dickschiffen ausgewichen sind.
Heidrun ist der Skipper auf der großen Überfahrt
Beim Einlaufen in schwedische Gewässer wurde die Gastlandflagge gewechselt.