Bereits nachts hörten wir aus unserer gemütlichen Koje, wie der Wind deutlich zunahm. Es pfiff gewaltig in den Wanten. Als wir
morgens aufwachten, sahen wir beim Blick auf den Windex die Prognose bestätigt. Wir hatten 7-8 Bft. Wir lagen gut vertäut und
halfen am Nachmittag den auf hohen Wellen in den Hafen "hineinsurfenden" letzten Seglern beim Festmachen. Am Ende des Tages
lagen wir - diesmal ganz innen - zu viert im Päckchen. Das Boot direkt neben uns gehörte einem Einheimischen, dessen eigener
Liegeplatz von einem anderen Gastlieger (und Sturmflüchtling) belegt war. Die vier Boote waren so gut vertäut, dass sich in
Windrichtung ein regelrechtes Spinnennetz aus Leinen bildete.
Tagsüber haben wir die nicht sehenswerte Stadt Trelleborg besichtigt. Ca. eine Stunde Fußmarch war nötig, um in
die City zu kommen. Die einzigen Attraktionen waren ein ausgerissener Pfau aus dem Stadtpark und die zur "Auflockerung des
Stadtbildes" aufgestellten Palmenkübel (Zitat aus unserem Reiseführer). Besonders touristenfeindlich ist die
Regelung des Busverkehrs: Man bekommt keine Tickets im Bus, sondern nur an einer zentralen Verkaufsstelle oder mit einem
schwedischen Handy. So haben wir uns ein Taxi gegönnt, der Fahrer kassierte das Doppelte von dem Betrag, der uns im
Touristbüro für diese Strecke angekündigt worden war... Wir beschlossen, uns darüber
nicht zu ärgern und kochten wurderbaren Fisch im Bierteig mit Salat auf unserer Topenga und genossen dazu einen guten Wein.
Den zweiten Sturmtag haben wir ganz ruhig verbracht, lange ausgeschlafen, viele Kreuzworträtsel gelöst und einen kleinen
Strandspaziergang gemacht. Abends gab's dann leckeres Coq au Vin auf dem Boot. Unsere Laune war trotz schlechtem Wetter sehr gut
und außerdem versprach der Wetterbericht Besserung für den nächten Tag.
Null sm
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