3. Segeltag: In gut 12 Stunden nach Warnemünde

Heute mussten wir den Wecker zuhilfe nehmen, denn es war klar, dass wir einen langen Segeltag vor uns hatten. Wir hofften, zumindest am Vormittag noch Nordwind zu haben, damit wir wenigsten ein Stück auf einem angenehmen und schnellen Halbwindkurs segeln könnten. Doch leider hatte der Wind bereits gedreht auf West. Das hieß kreuzen, was das Zeug hält.

Gegen 8:00 warfen wir die Leinen los. Vorsichtig wie wir sind, fuhren wir ein gutes Stück die Fahrrinne parallel zu Hiddensee entlang, bevor wir dann Kurs auf Darßer Ort nahmen. Anfangs war der Wind schwach und wir liefen nur 2-3 Knoten. Ob wir es noch vor Sonnenuntergang schaffen würden? Wir waren froh, als der Wind auffrischte und wir dann auch schneller vorankamen. Allerdings nahm die Welle schnell und deutlich zu. Hier spürten wir die schlechteren Segeleigenschaften deutlich und mussten sogar zweimal reffen, um die Schräglage in den Griff zu bekommen. Das war ein recht anstrengendes Segeln. Am Darßer Ort gibt es nur einen Nothafen, der aber derzeit auch noch versandet und daher völlig unbrauchbar war. Man muß also das Stück bis Warnemünde schaffen.

Auf halben Weg bemerkten wir einen langen Riss im Großsegel am Achterliek genau an der Naht. Dort wurde offensichtlich schon einmal geflickt und nun riss es erneut dort wieder ein. Wir telefonierten mit unsererem Vercharterer. Wir hatten einigermaßen Glück, denn zwischen Warnemünde und Rostock arbeitet ein Segelmacher, den er gut kennt. Somit war klar, dass wir den nächsten Tag für die Segelreparatur nutzen werden, aber es war immerhin eine schnelle und recht einfache Lösung in Sicht.

Aber noch waren wir auf dem Wasser. Erst gegen 16:00h erreichten wir den Darßer Ort. Das war erst die Hälfte der Tour! Wir umrundeten diesen Ort im sicheren Abstand, denn in Küstennähe kann ein harter Strom setzen, der einen u.U. sogar auf das Riff treiben kann. Das kann für Segelboote gefährlich werden. Hinterm Darßer Ort beruhigte sich etwas der Wind und auch die See und wir liefen mit angenehmen 6-7 Knoten. Dann wie so häufig in diesem Urlaub schlief der doch erst fast zu starke Wind ziemlich ein. Unsere Landflucht wurde wieder sehr langsam. Da entschieden wir uns, die letzen zwei Stunden unter Motor zu fahren. Sehr schöne Stimmungen hatten wir jetzt auf dem Wasser und im Sonnenuntergang erreichten wir die große und sehr mondäne Marina "Höhe Düne" von Warnemünde. Heidrun hatte bereits noch beim Motoren das Gemüse vorbereitet. Es gab heute noch Gemüselasagne. Nach diesem Mahl fielen recht schnell die Augen zu.

67,6 sm

Der dritte Segeltag auf der Karte
Abfahrt aus Barhöft am frühen Morgen
Ausfahrt aus dem Hiddenseer Fahrwasser
Rückblick zum schönen Aussichtsturm
Schnelle Fahrt hart am Wind
Umrundung des Darßer Ortes
Untiefentonne Darßer Ort (West)
Entlang der Küste bei Ahrenshoop
Ein anderer Segler in der Dämmerung
Ankunft in Warnemünde: Die Molenköpfe der Warnow-Mündung
Abendstimmung in Warnemünde - Hohe Düne